In Hundsangen fehlen Bauplätze

hundsangen-bauplaetzeJunge Bauwillige fühlen sich von der Gemeinde verschaukelt

In Hundsangen gibt es keine gemeindeeigenen Bauplätze mehr. Durch den Abriss nicht mehr genutzter Gebäude könnten fünf Bauplätze geschaffen werden.

Will man junge Leute, die bauen wollen, aus dem Dorf haben? Wie wichtig ist die nächste Generation und ist der Bauhof wichtiger? Diese Fragen wurde bei einem Ortstermin in Hundsangen von einigen jungen Familien an Gemeindepolitiker gestellt.

 

Allen voran an Ortsbürgermeister Alois Fein, der sich den Fragen der Bauinteressierten stellte. Ortstermin war in der Straße "Im Pflaster", wo unter anderem die Möglichkeit besteht, drei Bauplätze auf dem Gelände einer ehemaligen Lagerhalle einzurichten. Zusätzlich zu diesen Bauplätzen könnten noch weitere Bauplätze auf dem Gelände des ehemaligen Feuerwehrgerätehauses entstehen.

Doch hier hat der Gemeinderat ein Veto eingelegt, da Pläne bestehen, dem Bauhof der Gemeinde eine neue Heimat zu bieten. Dies wird von vielen nicht nachvollzogen, da hier für Bauwillige wertvolles Bauland verplant würde und Bauwillige keine Möglichkeit mehr sehen in Hundsangen zu bauen, da vor einigen Jahren der Ortsgemeinderat Hundsangen beschlossen hat, keine Neubaugebiete mehr auszuweisen.

Inzwischen ist die Gemeinde nicht mehr in der Lage, auf die zahlreich eingegangenen Anfragen von jungen Einheimischen, die sich in ihrer Gemeinde niederlassen wollten, zu reagieren. Wie bei diesem Ortstermin von Andreas Eisbach (CDU) zu erfahren war, wurden Interessenten lange Zeit lapidar an private Grundstücksbesitzer verwiesen, da es in der Ortslage angeblich 80 Plätze in privater Hand gebe. Eine vom Gemeinderat organisierte Abfrage bei den betreffenden Besitzern brachte erwartungsgemäß kein Ergebnis: Gerade einmal ein einziger Grundstücksbesitzer war bereit, sein Bauland zu veräußern.

Infolge dessen wurden Interessenten in den letzten drei Jahren damit vertröstet, dass nach dem zeitnahen Abriss des alten Bauhofs "Im Pflaster" und des alten Feuerwehrgerätehauses insgesamt fünf Neubauplätze entstehen würden. Diese Abrisspläne hat der Hundsänger Gemeinderat nun aber verworfen.

Nach Jahren des Wartens fühlen sich viele Hundsänger Interessenten an der Nase herumgeführt, weil die Gemeinde nicht zu ihrem Wort stehen würde und sich mit ihrem Zick-Zack-Kurs unglaubwürdig macht. Viele ehemalige Hundsänger hätten ihrem Heimatort nun schon, des Wartens überdrüssig, den Rücken gekehrt "und es bleibt zu befürchten, dass dieser Trend sich noch verstärken wird". Es würde in Dreikirchen und Weroth Bauplätze geben, so Andreas Eisbach.

Für Ortsbürgermeister Alois Fein würde sich die Sache ganz schnell klären, wenn auf einem gemeindeeigenen Grundstück an der B 8, in einer Größe von 6000 Quadratmetern "und voll erschlossen", eine neue Halle für den Bauhof gebaut würde. Der Verkauf der Grundstücke "Im Pflaster" und am alten Feuerwehrgerätehaus würde den Bau des neuen Bauhofs komplett abdecken. "Innerhalb eines viertel Jahres hätten wir Baurecht für die Fläche", so Alois Fein. Heinz Wehrmann (CDU) verwies bei diesem Ortstermin an die Aktion "Leben im Dorf – Leben mittendrin" in deren Rahmen es Zuschüsse für den Ankauf und die Renovierung von leerstehenden Objekten im Dorfkern gibt. Es gäbe eine ganze Reihe älterer Häuser, wo es sich lohnen würde, diese umzubauen oder zu renovieren.

In diesem Zusammenhang verwies Verbandsbürgermeister Klaus Lütkefedder (CDU) ebenfalls auf das Programm "Leben im Dorf – Leben mittendrin". In der Verbandsgemeinde wären in den letzten Jahren viele Gelder an junge Familien geflossen, die ältere Häuser in der Ortsmitte gekauft und diese umgebaut hätten. Neubaugebiete würden im Bereich der Verbandsgemeinde und seinen angeschlossenen Gemeinden nicht mehr erschlossen.

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Auf dem Gelände des alten Feuerwehrgerätehauses könnten zwei Bauplätze entstehen. Fotos: Häring